Die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH betreibt die Webseite https://www.haltungsform.de/. Mit dieser Webseite geben “wir Ihnen eine Übersicht und Einordnung der verschiedenen Haltungsformen, die der Erzeugung von Produkten tierischen Ursprungs zugrunde liegen. Mit diesem Service-Angebot möchten wir zu mehr Transparenz für die Endverbraucher beitragen. Wir informieren hier über die einzelnen Stufen der Tierhaltungskennzeichnung und die dahinterliegenden Anforderungen.” (Selbstauskunft auf der Webseite). Eine Grafik deutet an, dass die verschiedenen Label auf eine einfaches, vierstufiges System reduziert werden sollen, ein System von Haltugsstufen. Diese reichen von Stufe 1 (“Stallhaltung”, da gehts dem Tier wohl sehr schlecht) über Stufe 2 (“Stallhaltung plus”), Stufe 3 (“Aussenklima”) bis zur Stufe 4 (“Premium”, da geht es dem Tier wohl verhältnismäßig gut). Die Namen sind wenig aussagekräftig, aber immerhin werden die “Mindestanforderungen” auf der Webseite, aufgeschlüsselt nach Nutztierart, dargestellt. Beteiligt an dieser Initiative ist eine größere Zahl an Supermärkten und Discountern, die zusammen eine hohe Abdeckung des Handels mit Fleisch in Deutschland haben. Und da wird dieses System der Haltungsstufen dann relevant. Orientiert daran, haben mehrere Supermarktketten angekündigt, nach und nach Tierfleisch aus den beiden unteren Haltungsstufen auszulisten (weitere Details hier). Aldi möchte bis 2030 alle Produkte der Haltungsstufen 1 und 2 komplett ausgelistet haben. Dass es noch so lange dauert, wird mit der Planungssicherheit für die landwirtschaftlichen Betriebe begründet, die als Lieferantinnen die Lebensbedingungen für ihre “Produkte” anpassen müssen. Man sieht, wo die Marktmacht sitzt. Der deutsche Bauernverband kommentiert das zurückhaltend skeptisch.