Neue Wörter sind Wörter, die zu einem bestimmten Zeitpunkt neu gebildet werden. Sprachwissenschaftler nennen diese Wörter „Neologismen“, was, ins Deutsche übersetzt, „neue Wörter“ heißt. Neue Wörter haben einen Ursprung. Es gibt jemanden, der ein neues Wort kreiert und zum ersten Mal verwendet. Dieser Jemand ist aber fast nie bekannt. Ein Großteil der sprachlichen Äußerungen wird gesprochen, und darüber gibt es keine Aufzeichnungen. Wenn ein Wort also z.B. in einer Zeitung auftaucht und uns dort auffällt, dann ist das in den meisten Fällen nicht die allererste Verwendung dieses Wortes. Oftmals ist das so, wir können es aber nicht beweisen. Wir können unsere Ohren nicht überall haben, so gern wir dies auch möchten.
Neue Wörter werden von denen, die sie gebrauchen wie von denen, die sie lesen oder hören, als neu empfunden. Es gibt eine Reihe von sprachlichen Mitteln, mit denen man anzeigen kann, dass man eine gewisse Distanz zu einem verwendeten Wort hält und es noch nicht als Teil der eigenen Sprache empfindet:
Die sogenannte Quadratwurzellösung ist mit Deutschland nicht zu machen
Das Infotainment, wie man dazu auf neudeutsch sagt ….
Man hört jetzt viel vom „Problemlösungsbären“, aber wessen Probleme löst der eigentlich?
Neue Wörter werden zunächst als fremd wahrgenommen. Sie werden oft eher zögerlich, oft auch gar nicht weiterverwendet. Letztere bleiben einmalig verwendete Gelegenheitsbildungen, die man in der Sprachwissenschaft Okkasionalismen nennt. Andere Wörter finden ihren Platz im allgemeinen Sprachgebrauch, werden in Wörterbüchern verzeichnet und nach einiger Zeit nicht mehr als neu empfunden. Man denke nur an die Wörter „Maus“, mit dem seit über 30 Jahren ein Teil des Computers bezeichnet wird, oder „Bundesrat“, eine Institution, die in der jungen Bundesrepublik geschaffen wurde.