Abschnittskontrolle

Der Verkehr auf den Autobahnen und Schnellstraßen soll sicherer und weniger umweltschädlich werden. Ein Mittel dafür ist es, konsequent gegen Raser vorzugehen. In dieser Hinsicht ist in Deutschland nun eine technische Neuerung zu erwarten: die Abschnittskontrolle. Diese gibt es schon in mehreren anderen Staaten, und getestet wurde sie auch schon in Deutschland, in Niedersachsen. Das Neue ist, dass die Geschwindigkeit eines Autos nicht an einem Punkt gemessen wird (“Blitzer”), sondern als Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Strecke zwischen zwei oder mehreren Kontrollpunkten. Ist die zwischen den Kontrollpunkten benötigte Zeit deutlich geringer als die Referenzzeit bei zugelassener Höchstgeschwindigkeit, dann ist von einer Geschwindigkeitsüberschreitung auszugehen, die ab einer bestimmten Größe bußgeldbehaftet ist. Es wird durch dieses System eine stärkere Disziplinierung der Autofahrer*innen erwartet als bei den punktuellen Messungen der Blitzer. Selbst wenn ein Kontrollpunkt sichtbar ist, bleibt die Frage: war es der letzte Kontrollpunkt? Bei dem System gibt es sicher noch einige datenschutzrechtliche Probleme bzgl. der Sicherheit der übermittelten Daten aller Autofahrer*innen, auch derer, die regelkonform fahren, zu klären. Auch stellt sich die Frage, ob die Messstationen stationär und unbeweglich sind, die regelmäßigen Autofahrer*innen also ein angepassten temporäres Vermeidungsverhalten entwickeln können. Als ein Schritt zu mehr Verkehrssicherheit ist das aber eine erwägenswerte Neuerung. Weitere, für mich nicht überzeugende Argumente gegen das System findet man im Onlineangebot der Zeitschrift “Chip”).