Letzten Dienstag traten die ersten Rekruten ihren Heimatschutzdienst an, in der offiziellen Langform: Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz. Das Konzept sieht eine siebenmonatige soldatische Ausbildung vor und im Anschluss einen fünfmonatigen Reservedienst, der auf mehrere Jahre gestreckt werden kann. Bewusst wird hier mit dem emotionalen Gehalt des Begriffes “Heimat” operiert. Nüchtern betrachtet heißt dies: keine Auslandseinsätze und Bereitschaft vor allem im Katastrophenschutz. Dieses “freiwillige” Engagement wird recht gut bezahlt, in der Größenordnung zwischen 1400 und 1900 Euro netto monatlich, was bereits bei den Sozialverbänden als Anbietern eines “freiwilligen sozialen Jahrs” auf Ablehnung stieß. Sollte es aber nicht erfreuen, dass der heimatnahe Dienst an der Gesellschaft, jüngst z.B. bei der Eindämmung von Corona durch Testen, Impfen und Nachverfolgen von Kontakten – dem Staat nun relativ viel Geld wert ist? Sollte nicht daraus folgen, dass auch alle anderen Formen des sozialen Engagements zum Wohle der Gesellschaft auch finanziell mehr als bisher wertgeschätzt werden? Im Sinne einer solchen Entwicklung hätte der Heimatschutzdienst tatsächlich Modellcharakter. Ach ja, wenn du mindestens 17 Jahre alt bist und dich bewerben möchtest…