Geisterfahrten

Ein Berliner Unternehmen hat für eine gewisse Zeit Autos ferngesteuert durch den Berliner Straßenverkehr fahren lassen. Die Öffentlichkeit wurde vorsichtshalber nicht darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie möglicherweise mit Fahrzeugen konfrontiert ist, die sich autonom, also ohne eine im Fahrzeug befindliche steuerungsfähige Person bewegen. Die Fahrzeuge waren mit Personen, sog. Sicherheitsfahrern besetzt, diese waren aber nur Statisten, ohne die Möglichkeit, das Auto selbst zu steuern. Dies übernimmt der Telefahrer von einer zentralen Stelle aus. Der Sicherheitsfahrer soll und kann nur in brenzligen Situationen eingreifen. Mit solchen Telefahrten möchte das Unternehmens ein Konzept des halbautonomes Fahren etablieren, bei dem von einer Zentrale aus eine ganze Flotte von Fahrzeugen ferngesteuert wird. Gedacht ist ein solches System für den Transport von Personen und Sachen, im Taxi- und Transportgewerbe also (Bericht im Handelsblatt). Als Berliner wundert man sich bekanntlich über gar nichts mehr, und letztlich bewegen sich in Berlin zu bestimmten Zeiten vielen Autos durch die Straßen, deren Fahrer zwar anwesend, aber nur sehr eingeschränkt steuerungsfähig sind.