Scholzomat

Nun hat er die Wahlen gewonnen und alle Mittel dazu in der Hand, die neue Angela Merkel zu werden: Olaf Scholz. Seit Jahren wird er halb spöttisch, halb liebevoll als “Scholzomat” bezeichnet. “Tritt der Generalsekretär nach einer Gremiensitzung vor die Öffentlichkeit, kann man den Eindruck haben, nun werde der Scholzomat angeschaltet” – so beschrieb ihn 2003 die “Zeit”. Im DWDS-Korpus ist das der früheste Beleg für die Verwendung dieses Ausdrucks. Die Bild-Zeitung erklärt im gleichen Jahr: “Spitzname: ‘Scholzomat’, weil er so schön druckreif spricht”. Der Focus wiederum erklärt am Wahltag den Leserinnnen und Lesern: “Olaf Scholz hat sich durch seine Reglosigkeit den Spitznamen „Scholzomat“ erworben.” Der Kurier aus Österreich wiederum behauptet eine Woche zuvor, der Grund für diese Bezeichnung sei sein “monotoner Sprech”. Dieser Titel ist also insgesamt wenig schmeichelhaft und die Deutungen lassen meist das vermissen, was Olaf Scholz im Wahlkampf am wichtigsten war: Respekt.